Freitag, 12. Februar 2016

Abschied nehmen

Lange überlegt, ob ich es jetzt veröffentliche oder nicht. Aber wer es nicht lesen möchte, liest es bitte einfach nicht. Es geht um meinen Papa, habe meine derzeitigen Gefühle mal in Worte gefasst.

Es gibt wohl nichts Schlimmeres als den Tod der mit wichtigsten Person in deinem Leben, doch es passiert, einfach so, manchmal aus dem Nichts. Jeder sagt wie Leid es ihnen tut, doch wirklich verstehen kann dich niemand, wie auch. Man sagt, die Zeit heilt alle Wunden, doch das tut sie nicht. Auch jetzt, fast 2 Jahre nach dem Tod meines Vaters, schmerzt es genauso wie am ersten Tag, doch man lernt mit den Schmerzen zu Leben. An manchen Tagen ist es okay, an anderen Tagen schnürt es dir den Hals zu und du möchtest nur weinen und allein sein. So ist es auch heute. Ich vermisse ihn, auch wenn es nicht immer einfach war. Ich wünschte er könnte alles miterleben, alles was gerade in meinem Leben passiert und ich weiß, er wäre stolz. Stolz auf meine Entscheidungen, meine Taten, meine Erfolge. Aber er ist nicht da. Ich werde ihn nie wieder umarmen können, konnte mich nicht mal verabschieden, konnte ihm nicht sagen, wie sehr ich ihn liebe. Dennoch hoffe ich, dass er es weiß. Es ist verrückt, wie viel man für eine letzte Umarmung geben würde. Aber egal, was man tut, es geht nicht. Mein Vater ist nicht mehr da und er wird es nie wieder sein. Er lebt nur noch in meiner Erinnerung und in meinem Herzen.
Ich glaube es gibt kaum etwas Schlimmeres als dem Kind einen Elternteil zu nehmen. Ein Teil von dir verschwindet, einfach so, viel zu früh. Nach diesem Schock wird die Angst, dass so etwas noch einmal passiert nur größer. Alle erzählen dir, wie stark du bist und, dass sie nie damit leben könnten. Vielleicht bin ich ja gar nicht so stark wie es scheint, vielleicht will ich damit auch gar nicht leben. Aber was soll man tun? Jedem erzählen, wie schwer man es hat? Jeden Tag trauern und sein Leben verpassen? Nein, man sollte versuchen seine Lebensfreude trotz Trauer zu behalten. Für diesen einen besonderen Menschen weiterleben, denn genau so hätte er es gewollt, auch wenn es schwer fällt.
Natürlich gibt es Tage an denen ich traurig bin, aber die glücklichen Tage überwiegen. Vor allem jetzt, wenn ich am anderen Ende der Welt ohne Familie und Freunde bin, habe ich genug Gelegenheit darüber nachzudenken. Ich träume teilweise ein paar Mal die Woche von meinem Papa, sowohl schöne Träume, als auch wirklich traurige. Da endet es auch mal damit, dass ich weinend am Strand entlang laufe. Ich hoffe einfach, dass er noch irgendwo dort oben ist, auf mich aufpasst, mir zusieht und zurück lächelt, wenn ich in den Himmel sehe. 


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